Tapeten
Tapeten
Raufaser? Ein Klassiker… das muss nicht sein! Die Möglichkeiten sind vielseitig. Ob glatte Vliesuntergründe mit entsprechenden Dekoren wie Lasur oder Effektfinish, Textil oder Metalltapeten… wir eröffnen Ihnen gerne neue Blickrichtungen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Tapete im Badezimmer? Entgegen gängiger Meinungen, Tapeten seien für Feuchträume eher ungeeignet, können ausgewählte Tapeten auch hier überzeugen. Diese sorgen nicht nur für ein ansprechendes Wanddesign, sondern tragen als diffusionsoffene, feuchteregulierende Tapeten auch zu einem ausgeglichenen Raumklima bei.
Oder bevorzugen sie Putz? Diese Tapeten mit Putz-Optik entwickeln sich immer mehr zu einem neuen Trend und verwandeln nackte Wände in eine interessante Oberfläche mit Struktur. Heute sind die meisten Träger aus Vliesfaser sehr strapazierfähig, rissüberbrückend sowie reiß -und abriebfest. Die Vorteile der Tapete sind auch im Vergleich zum reinen Putz unschlagbar, denn Behaglichkeit und Akustik sind bestens miteinander verbunden. Eine heruasragende Erweiterung zu einigen Putzen mit ähnlichen Eigenschaften. So entstehen ohne viel Aufwand individuelle Wände, die zwar wie verputzt aussehen, aber mit Tapeten gestaltet wurden.
Oder Tapeten als eye catcher an einzelnen Wänden? Bahnen voller ausdrucksstarker Bilder und Muster schenken Ihrem Heim ein individuelles Aussehen. Mit diesen Wandbildern verleihen Sie jedem Raum eine besondere Note. In Kombination mit hellen und pastelligen Farben lassen diese ausdrucksstarken Tapeten, Räume exklusiv aber dennoch gemütlich wirken. Geschickt gewählt, kann eine Wandbild-Tapete einen Raum in seinen Dimensionen verändern oder eine inspirierende Atmosphäre erzeugen. Das Unikat „Tapete“ erlebt einen neue Beliebtheit dank der tollen und frischen, ausgefallenen und reizvollen Designs „Junger Gestalter“. Welche Wand haben Sie bei sich zu Hause denn jetzt gerade vor Augen? Fordern Sie uns mit Ihren Ideen.
Wussten Sie das schon…? Der Ursprung der Tapete liegt im Orient. Bevor man überhaupt günstige Papiertapeten benutzte, schmückten die Monarchen ihre Wände mit großen Wandteppichen. Da diese überaus teuer waren, nahmen die französischen Adligen des 15. Jahrhunderts ihre wertvollen Gobelins bei Reisen von Schloss zu Schloss mit. Im Orient kamen dann die preiswerteren Ledertapeten auf, die geprägt und teils vergoldet waren. Diese Wandverkleidungsart wurde erstmals im 11. Jahrhundert in Spanien von den Mauren eingeführt. So wurden schließlich auch Pergamenttapeten immer beliebter. Im Jahr 1469 wurden in Deutschland erstmals Tapezierversuche in diversen Ortschaften am Mittelrhein durchgeführt. Aus den Jahren 1580 bis 1600 stammen sogenannte Fladerpapiere, die im fränkischen Bad Windsheim in einem historischen Bürgerhaus gefunden wurden. Die Ostindischen Handelskompagnien brachten im 16. Jahrhundert handgemalte chinesische Papiertapeten nach Europa. Nach deren großem Erfolg, begann in England und Frankreich die Herstellung einheimischer Papiertapeten, so dass bereits 1586 erste Papiertapetenmacher bekannt wurden. Bis die Industrie der Kattundruckereien neue Maßstäbe setzte, bedruckte man die Tapeten noch per Hand. Solche Verfahren sind heute sogar wieder im Aufschwung da Sie dem Betrachter eine besondere Note geben. Das erste technisch hochstehende Stoffdruckverfahren wurde in England und Frankreich bereits um 1750 auf Papier übertragen. In Deutschland gründete Johann Christian Arnold in Kassel im Jahre 1789 die erste größere Tapetendruckerei. Ein französischer Papiermacher Namens Nicholas-Louis Robert (1761–1828) patentierte 1799 eine Maschine mit der es nun möglich war endlose Papierrollen herzustellen. Dieses Verfahren wurde schließlich in der Tapetenherstellung übernommen und ab den 1830er Jahren für die Wohn- und Schlafräume des bürgerlichen Biedermeier unentbehrlich. Die in der Mitte des 19. Jahrhunderts konstruierten Druckmaschinen ermöglichten die Massenanfertigung der Tapeten und führten zum Niedergang der bis dahin existierenden Innenarchitekturkultur und die Tapetenproduktion wurde ein Zweig der Buntpapierindustrie. Die Tapeten kamen dann in Stücken (Rollen von meist 8,16 m Länge und 47 cm Breite) in den Handel. Die heutige Durchschnittslänge der einzelnen Rollen beläuft sich auf 10,05 m Länge und 0,52 m Breite. Trotz dieser nun industriellen und damit preiswerten Herstellung blieben Tapeten bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland ein eher luxuriöses Produkt. Weniger wohlhabende Schichten ließen ihre Wohnräume meist nach wie vor mit direkt auf die Wände aufgebrachten Anstrichen verschönern; durch Ornamente, die mit Hilfe von Schablonen oder Gummiwalzen aufgebracht wurden, versuchte man aber oft, das Aussehen von Tapeten zu imitieren. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Zeit des Wirtschaftswunders, setzten sich Tapeten allgemein durch, vor allem weil nun auch abwaschbare und geprägte Oberflächen hergestellt werden konnten.
Heute hat sich die Industrie auf zwei Produktionsverfahren festgelegt, welche die weitaus größten Anteile der Tapetenproduktion darstellt. Das Tiefdruck- und das Siebdruckverfahren. Identisch ist bei beiden zunächst ein Druckträger, auf den der Druck aufgebracht wird. Kannte man früher fast nur die Papiertapete und deren Verarbeitung, so hat sich der Anteil der Vliestapeten wegen der besseren Verarbeitungsmöglichkeit und der späteren Abziehbarkeit auf weit über 50 % erhöht. Die stabileren Vliestapeten haben jedoch den Nachteil, dass sie beim Erneuern oft den Untergrund stärker beschädigen als die Papiertapete.
Die Tiefdrucktapeten werden (überwiegend auf Papierträger) zunächst mit dem Muster bedruckt und danach mit Hilfe von Stahlwalzen geprägt, um eine dreidimensionale Struktur zu erhalten, die im Tiefdruckverfahren wegen der geringen Farbmenge anders nicht zu erreichen ist.
Die Siebdrucktapeten werden heute überwiegend auf Vlies gedruckt. Als Druckfarben dienen dabei Druckplastisole auf PVC- oder auf wässriger Basis. Diese Plastisole können unterschiedliche Oberflächen erzeugen, z. B. sogar ein dreidimensionales Bild erzeugen. Auch der Glanz ist viel stärker als bei den anderen Tapeten und die Haptik spricht den Betrachter häufiger an.